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Wofür können Pilze verwendet werden?
Was für einen Effekt haben Pilze für die Gesundheit?
Welche Pilze werden als Vitalpilze, Medizinal- und Heilpilze verwendet?
Welche Vitalpilz Produktarten zur Einnahme gibt es?
Sie sind weder Pflanze noch Tier. Sie bilden ihr eigenes Reich (Reich der Fungi und Mycota),1 zu dem Einzeller wie die Backhefe und ebenso der makroskopische Fliegenpilz oder die Flechtenpilze gehören. Es gibt schätzungsweise 2,2 bis 3,8 Millionen Pilzarten weltweit2, allein 6000 davon in Deutschland. Pilze kommen in jedem Ökosystem vor, selbst im Meer. Während bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Pilze noch in der Botanik angesiedelt wurden, weiß die Wissenschaft heute, dass Pilze den Tieren am nächsten sind. Pilze gewinnen, wie Menschen und Tiere, ihre Energie, indem sie fremde Biomasse abbauen und verstoffwechseln. Dabei leben Pilze entweder als Zersetzer und ernähren sich von bereits totem, organischem Material, wie Laub, Holzresten und abgestorbene Pflanzen sowie Tieren und Bakterien. Oder sie attackieren andere lebende Organismen als Schmarotzer und lassen diese absterben. Symbiontische Pilzgeflechte hingegen verbinden ihre Wurzeln mit den Wurzeln von Bäumen oder anderen Pflanzen und tauschen Stoffe aus. Dennoch sind Pilze keine Tiere. Sie ernähren sich über osmotische Vorgänge und sind unfähig sich fortzubewegen. Pilze besitzen eine für Pflanzenzellen typische Zellwand. Nur das diese aus Chitin aufgebaut ist. Einem Stoff aus dem Tierreich. Pilze betreiben keine Photosynthese wie Pflanzen. Ihnen eigen und ein wesentlicher Unterschied zur Pflanzen- und Tierwelt ist, ihre Verbreitung durch Sporen, einer mikroskopisch kleinen Fortpflanzungseinheit. Pilzgenome weisen außerdem eine höhere Gendichte auf als die der Pflanzen und Tiere.2
Die 5 Reiche der des Lebens: Tiere, Pflanzen, Menschen, Pilze, Eukaryonten und Prokaryoten.
Hawksworth D., Lücking R. 2017. Fungal Diversity Revisited: 2.2 to 3.8 Million Species.
Microbiol Spectrum 5(4): FUNK-0052-2016.
„Mykologie Zusammenfassung“, Carmen Joder 2017, Vebis.ch.
Jede Pilzart hat ihre eigene Architektur. Pilze sind oft riesige Organismen, Fadenwesen, die mit ihren Fruchtkörpern zum Licht wachsen. Sie bilden im Gegensatz zu Tieren und Pflanzen kein Gewebe, sondern ein Geflecht aus Zellsträngen (Hyphen) oder leben als einzelne Zellen. Wie Pflanzen, Tiere und Einzeller besitzen Pilzzellen einen Zellkern. Damit gehört der Pilz zu der biologischen Gruppe der Eukarionten. Zur Fortpflanzung dienen dem Pilz seine Sporen. Eine reife Spore bildet, wenn sie einen guten Standort gefunden hat, einen Zellstrang (Hyphe). Welcher schließlich durch Verzweigung und Fusion mit anderen Hyphen ein männliches oder weibliches Geflecht bildet – das so genannte Myzel. Die Sporen werden in der Fruchtschicht (Hymenium) gebildet, die sich je nach Pilzart zum Beispiel auf Lamellen, in Röhren, auf der Außenseite oder im Inneren des Fruchtkörpers befindet. Gleich ob Poren, Stoppeln oder Lamellen – der Pilz schafft durch seine Form so viel Fläche wie möglich für die Sporenbildung. Grund: Ein Pilz benötigt eine große Anzahl von Sporen zur Fortpflanzung. Denn nur wenn zwei verschiedengeschlechtliche Myzel aufeinandertreffen und sich zu einem Paramyzel verbinden, können neue Fruchtkörper entstehen. Daher entlässt ein Pilz wie bspw. der Riesenbovist während seiner zweiwöchigen Fruchtphase Billionen Sporen in die Luft.1 Das Wachstum der Pilzgeflechte findet in den Hyphenspitzen statt. Anhand von Cytoplasma kann der Pilz in seinem Geflecht wie in einem Netzwerk Informationen austauschen und Nährstoffe transportieren. Spazieren wir im Herbst durch den Wald, fällt unser Blick auf die Pilz Fruchtkörper. Mal mit Schirm oder als Schwamm, mal am Boden oder am Baum. Was sichtbar ist, ist nur ein kleiner Teil des Pilzes. Unterirdisch wächst das Myzel. Das Pilzgeflecht breitet sich oft über mehrere Quadratmeter aus. Es gibt Pilzarten, die mehrere 100 Jahre alt sind. So wurde im Jahr 2000 der bisher größte Pilz der Welt im Malheur, National Forest in Oregon, USA entdeckt. Der Pilz, ein Hallimasch, hat eine Größe von über neun Quadratkilometern (1200 Fußballfelder) und wächst seit 2400 Jahren in der Erde. Sein Gewicht wird auf 600 Tonnen geschätzt.
Es gibt zwei Kategorien an Inhaltsstoffen von Pilzen – Ernährungsphysiologische und Pharmakologische:
Alle acht essenziellen Aminosäuren,
Hoher Anteil aller Aminosäuren
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren
Mineralstoffe (K, Ca, Mg, P etc.)
Spurenelemente (Mn, Cu, Fe, Se, Zn und Ge)
Vitamine B1, B2, B3, B5, B6, B9, B12 und D
Ballaststoffe
Polysaccharide (β-Glukane)
Di- und Triterpene
Ergosterol (Provitamin D2)
Eritadenine
Ergothionein
Glykoproteide
Glykopeptide
Adenosin
Vanadium
Enzyme (Glutathion-Peroxidase, Protease, Katalase, Peroxidase und Glucose-Oxidase)
Nachwachsend und abbaubar: Pilz ist als Natur-Rohstoff ein zukunftsträchtiges Material. Das in der Erde wachsende Myzel ist hervorragend als Bau- und Dämmmaterial einsetzbar und könnte eine nachhaltige Alternative zu Styropor und Sperrholz werden. Als Werkstoff wird Pilz bereits von Designern (z.B. Stella McCartney, Rahul Mishra, Iris Van Herpen und Hermès) für die Herstellung von Kleidungstücken genutzt. Dabei dient er vor allem als veganes Lederimitat. Dafür stellen Unternehmen wie Mycotech aus Indonesien, Mogu aus Italien und Ecovative Design sowie Mycoworks aus den USA Lederersatz aus Pilzfäden her. Gut ist: die Produktion des Stoffes erfordert keine giftigen Chemikalien, ist CO2-neutral und preisgünstig. Es gibt verschiedene Methoden Pilz Mycilium in einen Werkstoff zu verwandeln. Bei einer davon beginnt der Pilz nach dem Mischen des Myzelgewebes mit einem Substrat, dessen Nährstoffe zu verdauen. Die daraus entstehende Substanz kann in Formen gegossen werden. Das in Form gegossene Myzelgemisch verdichtet und -festigt sich weiter, bis der Vorgang durch Trocknung gestoppt wird. Mit diesem Verfahren können beliebige Formen aus Pilzwerkstoff hergestellt werden, wie z.B. Dämmplatten oder Ziegel.1 Durch ihre Fähigkeit des Verstoffwechselns von Biomasse sind Pilze wahre Zersetzungskünstler. Ohne diese Eigenschaft der Pilze würde bspw. ein Wald bald an seinen eigenen organischen Abfällen ersticken. Daher gibt es bereits Versuche von Unternehmen wie Novobiom verseuchte Böden mit Hilfe von Pilzen zu reinigen.
Für seine Gesunderhaltung bildet ein Pilz antibakterielle, antivirale und antimykotische Substanzen aus, um sich gegen Krankheitserreger zu schützen. Dieselben Erreger können auch Menschen und Tiere befallen. Die vom Pilz erzeugten Abwehrsubstanzen können ebenso den menschlichen und tierischen Organismus schützen. Ein Beispiel dafür ist das Penicillin, das von dem Schimmelpilz Penicillium stammt. Grundsätzlich sind Pilze sehr Ballaststoffreich, vor allem am pilzspezifischen Ballaststoff ß-Glukan (ß-1,6-Glukan und ß-1,3-D-Glukan). Das Polysaccharid (langkettiges Mehrfachzucker) wirkt immunmodulierend und immunstimulierend. Dabei ist der Effekt des Glukan je nach Pilzart unterschiedlich. In der Literatur werden den sogenannten Heil-, Vital- und Medizinalpilzen zahlreiche Gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben. Ihre Wirkung wird je nach Pilzart als antientzündlich, antioxidativ, antihypertensiv, vasodilatatorisch, diuretisch, thrombozytenaggregationshemmend, thrombinhemmend, antidiabetisch, atheromatosehemmend, fettstoffwechselregulierend, leberprotektiv, immunmodulatorisch, antiviral, antibakteriell, antimykotisch, redifferenzierend, antitumoral, antiangiogenetisch, antimetastatisch und adaptogen beschrieben.1
Der Begriff Mykotherapie bezeichnet die Behandlung von Beschwerden mit Pilzextrakten oder getrockneten Pilzen (Vital-, Heil- und Medizinalpilzen) sowie deren Anwendung zur Vorbeugung und Gesunderhaltung von Menschen und Tieren. Dabei setzt sich die Bezeichnung aus den altgriechischen Wörtern Mykos (Pilz) und Therapie (heilen, pflegen, dienen = Behandlung) zusammen. Die Nutzung von Pilzen zur Heilbehandlung reicht über Jahrtausende zurück. So trug bereits Gletschermann «Ötzi» vor 5300 Jahren einen Birkenporling als Abführ- und Antiwurmmittel gegen seine Darmparasiten und einen Zunderschwamm zur Blutungsstillung bei Verletzungen mit sich. Basis für die heutige Miykotherapie bildet vor allem die Verwendung von Vitalpilzen in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Über Jahrtausende wurde hier das Wissen über die Wirkweise der Heilpilze überliefert. Ein Wissen das auch in der traditionellen europäischen Medizin (TEM) Beispielweise bei den Benediktinermönchen genutzt wurde, jedoch mit dem Aufkommen der Schulmedizin und der Industrialisierung verdrängt wurde. Die Mykotherapie ist ein Teil der Alternativen Medizin und beruht auf den positiven, modulierenden Effekten der Heilpilze auf den Organismus, hervorgerufen durch die einzigartigen Stoffgemische jeder Pilzart.1 Vitalpilze haben eine sich gegenseitig verstärkende Wirkung (Synergieeffekt) und werden daher in der Mykotherapie häufig als Kombination von bis zu fünf Pilzarten zur Unterstützung der Gesundheit eingesetzt.
Disclaimer
Die bisherige Studien- und Datenlage zu Effekten von Vitalpilzen beruht derzeit auf in vitro- und Tierversuchen, präklinischen sowie einigen klinischen Studien und individuellen Erfahrungsberichten der Anwender. Sogenannte Heil-, Vital-, Medizinal- oder Gesundheitspilze und ihre daraus gewonnenen Produkte und Extrakte werden in Deutschland als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben. Sie gelten nicht als Arzneimittel. Sie enthalten als Nahrungsergänzungsmittel [gemäß § 1 Abs. 1 Nahrungsergänzungsmittel-Verordnung (NemV)] „sonstige Stoffe mit ernährungsspezifischer oder physiologischer Wirkung“. Eine Mykotherapie sollte immer in Absprache einem Arzt, Heilpraktiker oder Mykotherapeuten erfolgen.
Die am häufigsten allgemein im TCM und der TEM eingesetzten Vitalpilze im Überblick:1.2.3.4.5.
Agaricus subrufescens ehm. blazei Murill
Deutsche Bezeichnung: Mandelpilz
Vitalpilzname: Agaricus ABM, Sonnenpilz, Himematsutake
In der Praxis erprobte Anwendungsgebiete und mögliche Effekte:
Auricularia polytricha
Deutsche Bezeichnung: Waldohr, Chinesische Morchel, Mu-err
Vitalpilzname: Auricularia, Mu err, Kikuurage
in der Praxis erprobte Anwendungsgebiete und mögliche Effekte:
Coprinus comatus
Deutsche Bezeichnung: Schopftintling, Spargelpilz
Vitalpilzname: Coprinus
In der Praxis erprobte Anwendungsgebiete und mögliche Effekte:
Cordyceps sinensis
Deutsche Bezeichnung: (Chinesischer) Raupenpilz
Vitalpilzname: Cordyceps, Chong Cao, Tochukaso
In der Praxis erprobte Anwendungsgebiete und mögliche Effekte:
Flammulina velutipes
Samtfußrübling (Flammulina velutipes)
Deutsche Bezeichnung: Samtfußrübling
Vitalpilzname: Enoki, Enokitake
In der Praxis erprobte Anwendungsgebiete und mögliche Effekte:
Ganoderma lucidum
Deutsche Bezeichnung: Glänzender Lackporling
Vitalpilzname: Glänzender Lackporling, Reishi, Ling Zhi
In der Praxis erprobte Anwendungsgebiete und mögliche Effekte:
Grifola frondosa
Deutsche Bezeichnung: Klapperschwamm
Vitalpilzname: Maitake, Huishuhua
In der Praxis erprobte Anwendungsgebiete und mögliche Effekte:
Hericium erinaceus
Deutsche Bezeichnung: Igelstachelbart
Vitalpilzname: Hericium, Shishigashira, Yamabushitake
In der Praxis erprobte Anwendungsgebiete und mögliche Effekte:
Inonotus obliquus
Deutsche Bezeichnung: Schiefer Schillerporling
Vitalpilzname: Chaga, Tschaga
In der Praxis erprobte Anwendungsgebiete und mögliche Effekte:
Lentinula edodes
Deutsche Bezeichnung: Shiitake
Vitalpilzname: Shiitake, Shiang Ku
In der Praxis erprobte Anwendungsgebiete und mögliche Effekte:
Pleurotus ostreatus
Deutsche Bezeichnung: Austernseitling
Vitalpilzname: Austernpilz, Ping Gu, Hiratake
In der Praxis erprobte Anwendungsgebiete und mögliche Effekte:
Polyporus umbellatus
Deutsche Bezeichnung: Eichhase
Vitalpilzname: Polyporus
In der Praxis erprobte Anwendungsgebiete und mögliche Effekte:
Vitalpilze können getrocknet oder als Extrakt verzehrt werden. Bei der Herstellung von Vitalpilz-Extrakten werden die wasserlöslichen (bioverfügbaren) Polysaccharide aus dem unverdaulichen Chitingerüst des Pilzes gelöst und konzertiert. Das daraus entstandene Extrakt kann flüssig oder pulverisiert sein. Die Extrakte sind ein Stoffgemisch des Pilzes und enthalten das volle Spektrum seiner bioverfügbaren Inhaltsstoffe. Chaga „Vitalize Me“, Reshi „Center Me“ und Hericium „Focus Me“ von Herbify sind pure Pilzextrakte in flüssiger Form. Statt 30 Kapseln Pilzpulver reicht der Verzehr von 5ml (1 TL) tgl. in Flüssigkeit gelöst, um die Kraft der Alleskönner auszukosten. Die Gesundheitsförderer in Pilzform von Herbify praktisch in der Pipettenflasche.
Mehr Informationen unter https://www.dgtcm.de/ und https://www.dgfm-ev.de/.
Photo by Damir Omerović on Unsplash, Pilz-Video von Apro Choi / Pixabay